Samstag, 23. August 2014

Meine erste Arbeitswoche


Die Einrichtung Juancito Wesley, in der ich arbeite, ist eine Guadería (Kindergarten-/Grippe) in der ca. 20 Kinder von 2-5 Jahren den ganzen Tag betreut werden, da viele aus armen Familien kommen und die Mütter beispielsweise auf dem Markt arbeiten müssen.  Für die Betreuung ins lediglich eine Erzieherin zuständig, mit der ich zusammenarbeite und mich auch sehr gut verstehe. Zusätzlich gibt es noch 2 Frauen die kochen, warum diese die ganze Zeit in der Küche sind und sich nicht auch um die Kinder kümmern, ist mir nicht ganz klar.

Ich beginne jeden Morgen um 9:00 mit der Arbeit.  Da die Einrichtung bei mir im Viertel ist kann ich gemütlich in 10 min hinlaufen und da schon früher geöffnet wird, sind immer schon einige Kinder da wenn ich anfange. Anfangs puzzeln die Kinder meist oder spielen mit Lego oder Bauklötzen, wenn alle da sind wird gefrühstückt. Das Frühstück ist nicht besonders reichhaltig, jeder bekommt einen Becher Milch und ein Stück Brot aber man merkt, dass die meisten Kinder zuhause noch nichts bekommen haben und hungrig sind.


Danach malen die älteren Kinder oder basteln, die Kleineren werden meist sich selbst überlassen oder schauen Fern. Vor allem zwei kleine Mädels sind mir aufgefallen, die seit ich dort bin glaube ich noch kein Wort geredet haben. Um diese möchte ich mich besonders kümmern, denn ich glaube, dass sie kaum Aufmerksamkeit bekommen. Was ich auch überraschend/ erschreckend fand ist, dass die Kinder überhaupt nie zusammen spielen, sie kennen weder Stuhlkreis- noch Brettspiele und ich möchte versuchen, dass die Kinder mehr zusammen spielen und weniger Fernseh schauen. Es gibt auch einen kleinen Hof in dem sie spielen könnten, aber irgendwie sind die Kinder bis jetzt den ganzen Tag nur drinnen, was meiner Meinung nach sehr schade ist, denn draußen ist es viel wärmer als drinnen  (es gibt hier nirgends Heizungen und so muss man sich immer sehr dick anziehen) und es gibt auch Bälle mit denen sie spielen könnten, die aber meistens weggeschlossen sind.

Mittags bekommen die Kinder eine Suppe (was eigentlich unpraktisch ist, da es eine ziemlich Sauerei gibt, aber da es in Bolivien fast immer zuerst Suppe gibt, gehört das bei uns eben auch dazu) und ein Reis –oder Nudelgericht, danach machen sie Mittagsschlaf und ich gehe eine Stunde nach Hause. So gegen 16:00 -16:30 werden die Kinder dann abends wieder abgeholt.


Diese Woche fiel es mir noch ein wenig schwer viel mit den Kindern zu machen, da ich zum einen erstmal die Namen lernen musste, die Kinder teilweise nur schwer verstehe und es deshalb nicht ganz einfach fand ihnen neue Spiele zu erklären. Trotzdem freuen sich die Kleinen immer sehr, wenn „Tia Raphaela“ morgens kommt und auch wenn Einige sehr anstrengend sind, sind sie doch total süß und ich gehe dort gerne hin.

Liebe Grüße,
Raphaela