Sonntag, 7. September 2014

Titcacasee und Muela del Diabolo


Heute war in La Paz „Tag des Fußgängers“ das heißt es sind den ganten Tag weder Autos noch Busse gefahren und zu Fuß in die Innenstadt wäre dann doch etwas weit gewesen. So habe ich endlich Zeit gefunden ein wenig über die letzten beiden Wochen zu berichten.
Da die Verlängerung des Visums sehr kompliziert ist und wir u.a. zur Drogenpolizei, zu Interpol, zu FELCC, einer anderen Polizei, zum Anwalt und zum Arzt mussten, fehle ich zur Zeit noch recht häufig bei der Arbeit, doch bis Ende nächster Woche sollten wir alle Dokumente zusammen haben und endlich unser Visum für ein Jahr bekommen. Ansonsten gibt es von meiner Arbeit nicht sehr viel Neues, weshalb ich lieber von den Wochenenden erzähle, die sehr viel ereignisreicher waren als die normalen Wochentage.


Ausflug zum Muela del Diabolo



Die letzten beiden Wochenenden nutze ich, um die Umgebung von La Paz zu erkunden. Samstags fand am Plaza Villa Roel - das ist gleich bei mir um die Ecke und recht häufig Ort von Konzerten oder Aufführungen - eine Parade mit typischer Folkloremusik und bolivianischen Tänzen statt. Anschließend fuhr ich nach El Alto zur wöchentlichen Feria (einem riesigen Markt), der so groß ist, dass drei Stunden nicht gereicht haben um ihn komplett abzulaufen.

Jede Tanzgruppe hat ihre eigenen ausgefallenen Kostüme

 

Am nächsten Tag machte ich mit drei Freunden eine Wanderung auf den „Muela del Diabolo“ (Teufelszahn), einem Berg am südlichen Stadtrand von La Paz. Nachdem wir anfangs noch einige Vororte passierten, führte unser Weg bald durch eine tolle Landschaft und das letzte Stück zum Gipfel mussten wir sogar ein bisschen klettern. Dabei habe ich die Höhe dann doch zu spüren zu bekommen und wir mussten einige Pausen einlegen, doch oben angekommen wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt belohnt.


skurrile Felsformation auf dem Weg 

Im Hintergrund der Muela de Diabolo



 


Ausflug an den Titicacasee

Dieses Wochenende bekam ich Besuch von Katrin, einer ehemaligen Klassenkameradin, und wir sind zusammen an den Titicacasee gefahren. Dazu mussten wir uns erst einmal mit 2 Minibussen ca. 1,5 Stunden durch das alltägliche Verkehrschaos von La Paz kämpfen, ehe wir den Cementerio erreichten von wo unser Reisebus abfuhr. Von dort waren es noch ca. 3,5 h Busfahrt bis wir den höchsten schiffbaren See der Welt erreichten (hier hat Bolivien auch seinen Marinestützpunkt, da es immer noch den Verlust des Meereszugangs im Salpeterkrieg betrauert und darauf hofft diesen irgendwann einmal zurück zu bekommen).
Wir übernachteten in einem schönen Hostel in Copacabana, was auf 3820 Meter Höhe liegt und ein recht beschaulicher Ort am Seeufer ist. Copacabana blickt auf eine 3000 Jahre alte Geschichte zurück und war früher Zeremonial- und Kulturzentrum der Inka. Zu Copacabanas Ehren errichtete man übrigens eine kleine Kapelle in Rio de Janeiro, die dann Namensgeber des berühmtesten Strandes von Rio wurde.                                         

Am nächsten Morgen fuhren wir bei eisigen Temperaturen (in der Nacht hat es auf den umliegenden Bergen geschneit) mit dem Boot auf die Isla del Sol („Sonneninsel“), die größte Insel im Titicacasee. Wir erklommen die Inkatreppen und wanderten über die Insel, vorbei an kleinen Dörfern, Alpakas und Eselherden.
Gegen Mittag kam zum Glück die Sonne raus und es wurde sehr viel wärmer, sodass wir unser Mittagessen was aus einer Suppe, frischem Fisch und Reis, und gebackenen Bananen bestand, auf einer Terrasse mit Seeblick genießen konnten.
Nach der Rückkehr nach Copacabana bestiegen wir noch einen Hügel am Stadtrand, von wo wir eine sehr schöne Aussicht über die Stadt und den See hatten.

 
 
 


Das Wochenende am Titicacasee war wunderschön und ich freue mich schon, in den nächsten Monaten noch sehr viel mehr von diesem abwechslungsreichen Land zu entdecken :)