Samstag, 10. Januar 2015

Cusco, Machu Picchu, Salar de Uyuni, Yungas


Die letzten 2,5 Wochen bekam ich Besuch von meinen Eltern und meinem Bruder und habe mich sehr gefreut ihnen mein Zuhause, meine Gastfamilie und La Paz zeigen zu können. Außerdem haben wir die Zeit genutzt um so viel wie möglich zu reisen und haben unglaublich schöne Orte gesehen:
Nach dem ersten Tag in La Paz fuhren wir gleich los an den Titicacasee, um am nächsten Tag die Isla del Sol zu erkunden und anschließend ging es über die peruanische Grenze nach Cusco. Die frühere Hauptstadt des Inka-Reiches wurde 1532 durch Pizarro geplündert und viele Steine der Inkaruinen wurden zum Bau von kolonialen Kirchen und Tempel genutzt, weshalb es heute unzählige Kirchen, Klöster und schöne Plätze gibt. Wir bummelten ein wenig durch die Stadt und wanderten zu einer Christusstaue, die auf einem Hügel über der Stadt steht von wo wir einen wunderschönen Ausblick hatten.
auf der Isla del Sol
Kathedrale von Cusco

Blick über Cusco
Von Cusco  nahmen wir erst den Bus und dann den Zug nach Aguas Calientes und wanderten am nächsten Tag um 5 Uhr morgens hinauf nach Machu Picchu. Anfangs regnete es und war ziemlich kalt doch dann konnten wir vom Wayna Picchu aus beobachten wie der Nebel aufstieg und hatten einen atemberaubenden Blick auf Machu Picchu, das 1000 m tiefe Urubambatal und die 4000er im Hintergrund.



Info Machu Picchu: MP ist eine gut erhaltene Ruinenstadt, die um 1450 in 2360 Metern Höhe auf einem Bergrücken zwischen den Gipfeln des Huayna Picchu und des Berges gleichen Namens (Machu Picchu) über dem Urubambatal auf Befehl des Inka-Herrschers Yupanqui gebaut wurde. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein. Die terrassenförmige Stadt war und ist sowohl über einen schmalen Bergpfad mit einer kleinen Anlage im Gipfelbereich des Huayna Picchu wie auch über vergleichsweise größere Inka-Pfade mit Cusco verbunden. Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Die meisten Terrassen sind mit ihren in die Mauern eingebauten kleinen Wasserablauföffnungen und etwa 3000 Stufen ebenso bis heute erhalten, wie die Kanalverbindung von der außerhalb der Stadtanlage befindlichen Wasserquelle zu den kaskadenförmig gestaffelten Brunnenbecken, die Außenmauern der Tempel und die zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Sie sind voll funktionsfähig und gegebenenfalls in den letzten Jahren nach und nach in inkatypischer Bauweise rekonstruiert worden. Die Forschung geht heute davon aus, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 1000 Menschen beherbergen und versorgen konnte.
In der darauffolgenden Nacht fuhren wir zurück an den Titicacasee um am nächsten Tag auf die Schwimmenden Inseln zu fahren.

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir in den Bergen in der Nähe von La Paz, wo wir den 6088 m hohen Huyana Potosi besteigen wollten. Naja, stellte sich dann doch als kein solches Kinderspiel heraus, das man einfach so bewältigen kann aber ein Versuch war es wert.
Nach der Nacht auf 5100 m Höhe war ich die einzige von uns Vieren, die keine Probleme mit der Höhe hatte und so stiefelte ich mit Steigeisen und Eispickel bewaffnet und am Seil meines Guides festgebunden um 1 Uhr nachts bei wunderschönen Sternenhimmel los. Das ganze wurde dann die wohl anstrengendste Wanderung, die ich je gemacht habe. Alle paar Meter brauchte ich eine Pause und irgendwann nutzen nicht einmal mehr die Pausen etwas um mich ein wenig zu erholen und meine Atmung wieder zu normalisieren. Da ich irgendwann mit den Kräften völlig am Ende war, entschied ich auf ca. 5500 Metern umzudrehen, da ich mir absolut nicht vorstellen konnte noch 500 Höhenmeter zu bewältigen. Aber auch wenn ich es nicht bis zum Gipfel geschafft habe war es eine sehr schöne Erfahrung und etwas das sicher nicht jeder erlebt.

Danach machten wir uns erst einmal einen gemütlichen Tag in La Paz und besuchten das Valle de la Luna, bevor des Nachts in den Süden des Landes, nach Uyuni ging. Dort machten wir eine dreitägige Tour in den Salar de Uyuni, den größten Salzsee der Welt und die angrenzende Wüste im Dreiländereck Bolivien-Chile-Argentinien. Die Tour war absolut atemberaubend, von riesigen Kakteen, Flamingos, Geysiren und divers gefärbten Lagunen war echt alles dabei. Mein persönliches Highlight (nach fast 6 Monaten mit nur sporadisch warmer Dusche): ein Bad in den heißen Quellen :D

 

 
 

Von Uyuni ging es wieder zurück nach La Paz wo wir eine kleine Wanderung machten und am nächsten Tag über die Todesstraße mit den Mountainbikes in die Yungas düsten. Dort verbrachten wir zwei ruhige Tage im tropischen Coroico.
Den letzten Abend in La Paz gingen wir noch einmal lecker Essen und sind sobald es dunkel wurde mit der Seilbahn nach El Alto gefahren, von wo man einen unglaublichen Blick über ganz La Paz hat. Am nächsten Morgen brachte ich meine Familie an den Flughafen und gönnte mir nach all den nächtlichen Busfahrten und den ganzen Eindrücken erst einmal eine Runde Schlaf.
Blick in die Yungas
Als nächstes findet unser Zwischenseminar statt, zudem alle BKHW-Freiwilligen nach Sucre reisen  werden und ich bin schon sehr gespannt die anderen Freiwilligen aus den anderen Städte wieder zu sehen und zu hören wie es ihnen bisher so ergangen ist.