Sonntag, 21. September 2014

Día de la Primavera


Da hier auf der Südhalbkugel entgegengesetzte Jahreszeiten als in Deutschland sind, wurde heute Frühlingsanfang (Día de la Primavera) gefeiert und das durfte natürlich auch im Kindergarten nicht verpasst werden. So haben wir die Woche über Blumenketten und Schmetterlinge gebastelt und die Räume schön dekoriert.


Am Freitag durften dann alle Kinder verkleidet kommen und waren ganz stolz auf ihre Kostüme. Es lief die ganze Zeit Musik und wir haben verschiedene Spiele wie Eierlauf und Reise nach Jerusalem gespielt. Highlight des Tages war, dass ein Zauberer vorbeigekommen ist und es war sehr schön all die erstaunten Augen der Kinder über die Zaubertricks zu sehen. Nach dem Mittagessen durfte an einem solch besonderen Tag natürlich die Piñata nicht fehlen, eine aus Pappe gestaltetet Figur die mit Süßigkeiten oder anderen Kleinigkeiten gefüllt wird und dann aufgeschlagen werden muss um an den Inhalt zu kommen.


 
 
 
 
 


Aufschlagen der Piñata
 
Nachmittags ging es dann etwas ruhiger zu, insgesamt waren die Kleinen den ganzen Tag aber sehr aufgedreht. Das war zwar etwas anstrengend und ich war abends ziemlich erschöpft aber auch sehr zufrieden, denn so viele lachende uns strahlende Gesichter wie an diesem Tag hatte ich während der Arbeit in den letzten Wochen selten erlebt. Auch ist es auf jeden Fall ein sehr schönes Gefühl, wenn die Kinder bevor sie abgeholt werden schon ganz aufgeregt sind, weil sie ihren Müttern unbedingt erzählen wollen was sie alles erlebt haben und noch einmal zu mir gerannt kommen um mich zu umarmen bevor sie gehen.
Da es in Bolivien sowieso für fast alles einen besonderen Tag gibt werde ich mal mit meiner Kollegin reden, dass wir vielleicht auch im Kindergarten einmal im Monat einen besonderen Tag für die Kinder machen.

 

 

Von unserer (zumindest geplanten) Wanderung zum Chacaltaya


Am Samstag hatte ich vor mit Maria und Lukas meinen ersten 5000er zu besteigen, nämlich den 5400 m hohen Chacaltaya. Da der Transport dahin etwas schwieriger ist, hatten wir uns am Vortag schon unsere Bustickets geholt und waren voller Vorfreude auf den kommenden Tag. Als dann Samstags um 7 Uhr mein Wecker klingelte verflog die Euphorie leider schnell als ich - noch im Bett- das Prasseln des Regens hörte. Aber naja, bei schönem Wetter kann jeder, und so kramte ich mein Regenzeug raus und kaufte mir auf dem Weg zum Bus noch schnell Mütze und Handschuhe. Die sollte ich auch brauchen, denn irgendwann fing es an zu schneien und da unser Bus natürlich keine Winterreifen, geschweige denn Schneeketten hatte, konnten wir leider nicht bis zu unserem ursprünglichen Ausgangspunkt fahren. So wurde unser Ausflug zu einer Schneewanderung, was als endlich die Sonne rauskam auch echt schön wurde. Die umliegenden 6000er mussten wir uns leider durch den Nebel vorstellen doch auf dem Rückweg konnten wir wenigstens noch einen Blick auf den Titicacasee in der Ferne werfen. Schade nur, dass wir es nicht schafften die 5000 m Marke zu knacken, aber der Berg läuft uns ja nicht weg und wir sind ja zum Glück noch ein paar Monate hier J


über die Cordillera Real



unser nicht ganz schneetauglicher Bus



Blick auf den Chacaltaya