Nach dem Abschied in Frankfurt folgte der ziemlich
ereignislose 13 stündige Flug nach Santa Cruz, bei dem ich die meiste Zeit
geschlafen habe. Gegen 5 Uhr morgens kamen wir in Santa Cruz an und wurden von
den Koordinatoren der verschiedenen Departamentos herzlich in Empfang genommen.
Als endlich jeder von uns 25 Augustausreisenden sein Gepäck hatte, quetschten
wir uns alle in zwei klapprige Kleinbusse um in eine Einrichtung zu fahren, in
der auch Freiwillige arbeiten werden, wo wir gemeinsam den Tag verbrachten und
uns ein wenig ausruhen konnten.
Gegen Abend machte ich mich dann mit den anderen 7
Freiwilligen und unserer Koordinatorin Anne mit dem Bus auf den Weg nach La
Paz. Prognostizierte Fahrzeit: 14-19 Stunden. Leider ging es nicht ganz so
schnell.Nachdem wir in dem bequemen Bus (man hatte mega viel Platz und konnte sich fast komplett hinlegen) schön eingeschlafen waren, wurden wir gegen 1 Uhr nachts geweckt weil der Bus eine Panne hatte. Also mussten wir in ein Truffi (eine Art Großraumtaxi) umsteigen, unser gesamtes Gepäck zurücklassen und zusammenquetscht drei Stunden nach Cochabamba, in die nächst größere Stadt fahren. Das Truffi hatte –wer hätte es bei der schlechten Straße gedacht- irgendwann einen platten Reifen und so durften wir noch immer mitten in der Nacht eine Stunde frische Luft schnappen, bis der Fahrer den Reifen gewechselt hatte und wir im Morgengrauen endlich Cochabamba erreichten. Dort mussten wir dann bei unserer Buslinie reklamieren und konnten dann mit einem anderen Bus weiter nach La Paz fahren. Nur hat die Fahrt von Cochabamba –warum auch immer- fast doppelt so lange gedauert wie erwartet.
Obwohl wir von der langen Reise total fertig waren, wurden
alle wieder hellwach als wir den Stadtrand von El Alto erreichten und zum
ersten Mal über die Bergkante hinunter nach La Paz schauen konnten. Ich war total beeindruckt, wie sich die Stadt in dem Talkessel in alle Richtungen ausbreitet und die schneebedeckten Berge im
Hintergrund sind einfach nur atemberaubend. Da war sofort klar, dass sich die
lange Reise (die Busfahrt hat letztendlich ca. 26 Stunden gedauert) auf jeden
Fall gelohnt hat.
Gegen 7 Uhr Abend wurde ich dann von Anne endlich in mein
neues Zuhause gebracht und dort super herzlich empfangen. Meine Gastfamilie
besteht aus meinen Gastgeschwistern Ceci (17) und Adrian (22), meinen Gasteltern Silvia und
Hugo, der Oma Helena und bis September noch aus einem weiteren Freiwilligen
Matthias und dessen Bruder Christian. Alle sind super lieb und obwohl ich nach dem Abendessen todmüde
war, saßen wir noch gemütlich zusammen und ich habe mich gleich total wohlgefühlt.
Hugo, Adrian, Ich, Silvia und Ceci |