Mittwoch, 25. März 2015

Wie´s bei der Arbeit so läuft...

 
Da tatsächlich schon wieder zwei Monate vergangen sind, seit ich bei der Fundacion La Paz arbeite, hier ein kleiner Einblick, was ich dort so mache:




Noche Arte y Cultura
Die Präventionsarbeit an den Schulen läuft inzwischen ziemlich gut, wobei ich meistens meine Kollegin Gladys in die Kurse begleite. Pro Kurs haben wir in der Regel drei Einheiten. Die erste Sesión dient zur Analyse, welche Themen mit dem Kurs am dringensten besprochen warden sollten. Dazu bekommen die Schüler meist provokante Thesen, zu denen sie Stellung nehmen sollen und wir zeigen verschiedene Filme mit offenem Ende um das Verhalten der Schüler zu erfragen. Je nachdem in welchem Bereich wir dann Defizite oder Gesprächsbedarf erkennen, sprechen wir in den nächsten Einheiten meistens über Geschlechterdirskriminierung, Gefahrensituationen die Alkohol, Drogen, Facebook und Co. mit sich bringen können oder über der Umgang mit familiärer Gewalt.
Die Arbeit an den Schulen macht mir sehr viel Spaß. Auch wenn manchmal sehr unreife oder erschreckende Antworten kommen, merkt man vor allem an den Kursen mit denen schon im Vorjahr gearbeitet wurde, dass die Arbeit echt sinnvoll ist.

Von den monatlichen Talentabenden einmal abgesehen, bieten wir jetzt zusätzlich jeden Freitagabend eine “Noche Arte y Cultura”, eine Gesprächsrunde an, bei der die Jugendlichen über von ihnen vorgeschlagene Themen diskutieren können (Themen der letzten Wochen waren zum Beispiel Drogen- und Alkoholabhängigkeit, Beziehungen und Trennungen, Liebe…).
Zudem hatten wir zweimal jeweils eine Woche lang einen Kurs für Jugendliche aus unserem Zentrum zur “Facilitación de Capacitadores”, eine Art Mentoreprogramm mit der Intention interessierte Jungendliche darauf vorzubereiten, uns an die Colegios zu begleiten, um mehr Schüler erreichen zu können.

Mit dieser Gruppe führen auch unsere Psychologinnen Dany und Gloria die nächsten drei Monate lang eine Curso de Autoconocimiento “Kurs zur Selbsterkentniss“ durch, woran ich auch meistens teilnehme, da diese Mittwochnachmittage immer sehr interessant sind.

Ansonsten mache ich Werbung für anstehende Veranstaltungen, neue Kurse etc., helfe sporadisch in den Kursen aus, bereite Material fur die Schulen vor und begleite das Radioprogramm.

Ausstellung der Kunstkurse




Besonders schön war zudem der Besuch einer peruanischen Jungedtheatergruppe, die in Lima auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, und sich vier Tage lang mit unseren Jugendlichen ausgetauscht haben, ein gemeinsames Theaterstück einstudiert haben etc. Für mich war diese Zeit unglaublich interessant, da die Jugendlichen sehr viel von ihrem Umfeld, ihre Kindheit etc. erzählt haben. Manchmal war ich dabei in Situationen, in denen ich dachte mh, und was soll ich jetzt über mich erzählen, aber ich glaube es ist wichtig, nicht einfach zu sagen, dass wir eigentlich im Vergleich zu dem was diese Jugendliche hier erleben keine Probleme haben, sondern zu erzählen was mich beispielweise in ihrem Alter belastet hat. Auch wenn das natürlich niemals so gravierende Dinge sind, kommt das immer sehr gut an und so habe ich inzwischen ein sehr vertrauensvollens Verhältnis zu den Jugendlichen.





Stand der Chocolatería
Dann gab es noch einen Samstag, an dem die Leiter der Kindernothilfe zu Besuch kamen um das Projekt zu begutachten und sich alle Kurse und ihre Arbeit vorstellen mussten. Die Woche davor war ehrlich gesagt ziemlich stressig, aber der Tag selbst, an dem sich alle Kurse auf einer Plaza in Villa Armonía präsentiert haben war echt schön.
Das waren jetzt nur ein paar kleine Ausschnitte meiner Arbeit, da echt ständing etwas anderes passiert. So habe ich zwar keinen regelmäßigen Arbeitsablauf, aber dafür wirds nie langweilig. Außerdem habe ich das Glück mit tollen Kollegen zusammenzuarbeiten, mit denen ich mich nicht nur sehr gut verstehe, sondern von denen ich auch ziemlich viel lernen kann. Und so verfliegt die Zeit wahnsinnig schnell